Backup is (not) sexy!

Blogger-Kollege Solarix, Freund von Sonnen-Clustern und metallhaltiger Musik, hat mir folgende Frage gestellt:

Gemäss dem Motto… wir können Backup, aber können wir auch Restore?

Worauf zielt die Frage ab? Auf ein grundlegendes Problem in vielen IT-Abteilungen, das mein schottischer Oracle DBA Kollege auf den Punkt gebracht hat:

Backup is not sexy!

Backups einzurichten und zu überwachen wird als lästige Aufgabe empfunden. Restore-Tests sind zeitaufwendig, oft stehen nicht genügend Resourcen dafür zur Verfügung. Deshalb wird dieses ungeliebte Kind der IT gern an diejenigen übergeben, die sich nicht dagegen wehren können: die Neuzugänge!

Man kennt die Umgebung unzureichend, Dokumentation und SLAs zu den Systemen sind u.U. nicht vorhanden, genausowenig ein Sicherheitskonzept. Dafür gibt es eine heterogene Systemlandschaft, gerne auch mit vielen Backup-Insellösungen, wenn überhaupt.

Irgendwann kommt dann ein Anwender und erdreistet sich eine Wiederherstellung eines alten Systemzustands anzufordern. Es folgt eine Blut, Schweiß und Tränen Geschichte.

Gerne wird bei der anspruchsvollen Aufgabe Backups einzurichten und zu überwachen vergessen, warum man das eigentlich macht.

Backups dienen als Vorsorgemaßnahme, quasi als Lebensversicherung gegen IT-Ausfälle, Bedienfehler und andere Katastrophen. Wer die Aufgabe der Datensicherung übertragen bekommt sollte sich dieses Tatsache bewusst sein.

Daraus folgt, dass man für die Vorsorgemaßnahmen (Backup) kein Lob zu erwarten hat und solange nichts brennt ggf. wenig Stress hat. Tritt der Ernstfall ein merkt man schnell, dass nur erfolgreiche Restores und Recoverys von Belang sind. Darauf sollte man seinen Fokus legen.

Was bedeutet das in der Praxis?

Erfolgreiche Restores und Recoverys wird man dann erzielen, wenn man seiner Sache sicher ist. Das bedeutet bei der Planung und Einrichtung sich intensiv mit dem zu schützenden System, den laufenden Anwendungen/Datenbanken beschäftigen und den Schutzbedarf / SLAs klären. Daraus kann man geeignete Sicherungsverfahren ableiten, bepreisen und einrichten. Ein Test der Verfahren ist dringend anzuraten bevor das System live geht. Allgemein ist anzuraten sich eine geeignete Testumgebung für regelmäßige Restore-Tests aufzubauen.

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